2024 | Heike Klüver

Können Social-Media-Influencer Wahlen beeinflussen?

Sie geben Tipps zu Mode, Ernährung und Lifestyle, erreichen Millionen Follower und sind zentrale Meinungsmacher ihrer Generation – doch zunehmend mischen Social-Media-Influencer auch in der Politik mit. Ob auf Instagram, YouTube, TikTok oder Twitter: Immer häufiger beziehen Influencer öffentlich Stellung zu politischen Themen wie Klimaschutz, Gleichstellung oder der Corona-Pandemie. Doch können sie sogar Wahlergebnisse beeinflussen?

Eine neue Studie liefert nun erste belastbare Belege: Am Beispiel des YouTubers Rezo, der wenige Tage vor der Europawahl 2019 mit einem stark kritischen Video gegenüber der CDU/CSU viral ging, zeigt die Forschung, dass Influencer erheblichen Einfluss auf das Wahlverhalten junger Menschen haben können. Rezos Video wurde bis zur Wahl über 11,5 Millionen Mal aufgerufen – und führte messbar zu deutlichen Stimmenverlusten für die CDU/CSU.

Diese Ergebnisse sind besonders relevant für die aktuelle Debatte über den Einfluss sozialer Medien auf junge Wählerinnen und Wähler. Soziale Netzwerke wie TikTok, Instagram und YouTube sind für viele junge Menschen zentrale Informationsquellen. Studien zeigen, dass ein erheblicher Teil der unter 25-Jährigen politische Informationen hauptsächlich über diese Plattformen bezieht. ​ Politische Parteien erkennen zunehmend die Bedeutung dieser Kanäle und versuchen, durch gezielte Social-Media-Strategien junge Wähler zu erreichen. Beispielsweise setzen einige Parteien auf Kooperationen mit Influencern oder betreiben eigene Kanäle, um ihre Botschaften zu verbreiten.

Die aktuelle Studie unterstreicht die Notwendigkeit, den Einfluss von Social-Media-Influencern auf politische Prozesse weiter zu erforschen und Strategien zu entwickeln, um eine ausgewogene und informierte Meinungsbildung bei jungen Wählerinnen und Wählern zu fördern.

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1 – Pixabay / pexels / Close-up Photography of Smartphone Icons.